MBB Rom: Einsatz für Flüchtlinge im Schatten des Forum Romanums

Marta ist derzeit als Freiwillige im Programm Mission Beyond Borders (MBB) in Rom im Einsatz. Wer bei der Ewigen Stadt nur an Papst, Paläste und Prunk denkt, verkennt, dass auch in Rom viele Flüchtlinge Unterschlupf suchen.

Ich bin als MBB-Freiwillige mit den Steyler Missionsschwestern in Rom und arbeite bei den Projekten des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) mit. Von montags bis freitags bin ich im Centro Astalli, unweit des Forum Romanums. Dort versorgen wir die Flüchtlinge mit Frühstück und Mittagessen. Die geflüchteten Menschen, die ins Center kommen, befinden sich größtenteils in einer äußerst prekären Situation, weil sie weder in einem Zentrum, noch in einer andere Aufnahme-Einrichtung untergebracht sind. Zu den Frühstückszeiten kommen bis zu 100 Flüchtlinge zu uns, mittags sind es sogar fast 250.

Ich unterstütze das Küchenteam und helfe entweder beim Zubereiten der Speisen oder bei der Essensausgabe. Dort arbeite ich mit anderen Freiwilligen unterschiedlicher Nationalitäten zusammen. Gemeinsam mit ihnen und den Mitarbeitern sind wir ein sehr dynamisches Team, mit einer guten Arbeitsatmosphäre. Ich lerne sehr viel von den Mitarbeitern, aber auch von den geflüchteten Menschen, die täglich ins Zentrum kommen.

Besonders prägt mich meine zweite Einsatzstelle: Im Matteo Ricci Center bin ich für zwei Nachtschichten eingesetzt. Das Matteo Ricci Center ist ein Aufnahme- und Integrationszentrum mit insgesamt 17 Flüchtlingen, die besonders schutzbedürftig sind. Es leben dort Frauen mit minderjährigen Kindern oder alleinstehende Frauen. Meine Aufgaben sind sehr unterschiedlich und hängen stark von den aktuellen Bedürfnissen der Bewohnerinnen ab. Ich begleite die Frauen und habe im Blick, wer gerade außer Haus ist, wer akute Hilfe braucht. Manchmal gibt es Situationen, die belastend sind und viel Energie benötigen und die für mich als Freiwillige kompliziert sind und mit denen ich irgendwie umgehen muss. 

Normalerweise läuft das Leben im Zentrum reibungslos und das Zusammenleben der Bewohnerinnen ist friedlich. Es ist aber wichtig zu bedenken, dass es sich um Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten handelt, die aus verschiedenen Kontinenten kommen und unterschiedliche Realitäten kennen, sodass wir unser Eingreifen mit viel Empathie und Toleranz an die persönliche Situation der Frauen anpassen müssen.

Dieser Freiwilligendienst ist eine sehr schöne und bereichernde Erfahrung –  sowohl persönlich, als auch beruflich als Sozialarbeiterin. Der Kontakt und die Begegnung mit diesem sehr schutzbedürftigen und verletzlichen Teil der Bevölkerung lehrt mich, eine Realität zu kennen, die vielen sehr unbekannt ist, aber in unserer Welt immer präsenter wird und die viel Hilfe benötigt.

- Marta

Marta kommt aus Valladolid/Spanien, ist 20 Jahre alt und hat Soziale Arbeit studiert. Im Oktober 2019 arbeitete sie als Freiwillige in Rom und wohnte bei den Steyler Missionsschwestern im Generalat. Ihr Einsatz ging bis Ende Januar 2020.