Die vierte Synodalversammlung hinterlässt viele Spuren. Es sind vor allem die Spuren bei Menschen, die durch die Ablehnung des Textes zur Sexualmoral sich wieder ausgeschlossen und nicht akzeptiert fühlten*. Diese Spuren bleiben und es bleibt der Schmerz.
Die Versammlung hinterlässt auch Spuren, die hoffentlich Einzug in unsere kirchliche Praxis und die Weltkirche finden. Es sind die sieben positiven und richtungsweisenden Texte, die in großer Mehrheit entschieden wurden: vom Handlungstext der Neubewertung der Homosexualität, von der Frage zu Frauen in Diensten und Ämter in der Kirche oder die Verstetigung der Synodalität in unserer deutschen Kirche, um nur einige zu nennen (All diese verabschiedeten Texte sind auf der Homepage synodalerweg.de zu finden).
Die Spuren, die diese Tage bei mir persönlich hinterlassen, sind einmal mehr, dass hinter jedem Text Menschen stehen; Menschen mit ihren jeweiligen Lebensrealitäten und Geschichten in unserer Kirche. Es hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, aufeinander zu hören und daran zu glauben, dass Gott in allen von uns wirkt und wir gemeinsam seinen Willen finden können. Ausschluss ist nicht die Art und Weise Jesu, sondern den vermeintlich ausgeschlossenen Menschen stellt Er in die Mitte. Diese Einladung nehme ich mit für jeden Tag und insbesondere für unsere Kirche.
Sr. Bettina Rupp
Info: *Der Grundtext zur Sexualmoral war am Donnerstagabend abgelehnt worden, weil drei Stimmen auf der bischöflichen Seite gefehlt haben, was zu großen Enttäuschungen und einer spontanen Demonstration unter den Synodalen geführt hat. Die fünfte Synodalversammlung findet vom 9. bis 11. März 2023 in Frankfurt am Main statt.