"Erste Wahl"

Tage der Orientierung

Kloster? Verwirrte Blicke erhielten wir auf die Frage nach unserem Reiseziel von drei Polizisten vor der Hinfahrt. Jedoch war die Fahrt nach Steyl in die Schulexerzitien für uns die erste Wahl, da uns das Zusammenleben, die Spiritualität der Schwestern und das Arbeiten in einer Kleingruppe interessierte.

Gleich bei der Ankunft wurden wir mit einer Tasse Tee und Keksen freundlich begrüßt. Nach dem Beziehen unserer Zimmer und einem „smakelijk eten“ (einem leckeren Mittagessen) begann unser erster Impuls mit einer "Komplimentedusche" für alle (auch für Frau Lauer, unsere Begleiterin) unter der Leitung von Schwester Margret Keuck, die im Folgenden das Programm nach unseren Wünschen gestaltete.

Nachmittags führte uns eine Schwester durch das Kloster und erzählte uns sehr viel Spannendes über die Geschichte des Klosters und über ihre eigenen Erfahrungen als Missionsschwester in Papua Neuguinea. Ergänzend dazu schauten wir uns eine Ausstellung an über den Einsatz und Mut vieler weiterer Missionsschwestern, was uns sehr beeindruckte. Den Abend ließen wir entspannt mit Spielen und Musik gemeinsam ausklingen.

Am nächsten Tag startete unser Programm mit einer Yoga-Einheit und einem Impuls, der zur kreativen Selbstreflexion diente. Die Freizeit nutzten wir für einen Spaziergang an der Maas und trafen uns anschließend mit Schwestern, die ihr Leben der Missionsarbeit gewidmet haben, zum Dialog. Es fällt uns schwer, alle Impressionen in einen Satz zu fassen, da es uns so berührt hat, was die Schwestern geleistet und erlebt haben und welche Sicherheit in ihrer Berufung sie ausstrahlen.

Auch der anschließende Besuch bei den Klausurschwestern war sehr beeindruckend, da die Schwester uns viel über ihre Lebensweise (ewige Anbetung) und Nähe zu Gott schilderte. Und der niederländische Gottesdienst am Abend bei den Steyler Missionaren war auch eine positive Erfahrung. Was uns zum Nachdenken über uns selber angeregt hat, war der Impuls zum Thema Zielsetzung und Erfüllung im Leben. Darüber hinaus bot der Besuch der Steyler Grotten, welche mit viel Mühe gestaltet wurden, einen besonderen Ausflug. Generell unterstützte Ruhe diesen Tag zum „Abschalten“ und Wahrnehmen, z.B. auch durch einen Stille-Spaziergang. Abgerundet wurde der Tag mit einem Film über das Leben der Schwestern.

Unser letzter Tag startete noch einmal eindrucksvoll mit einem Impuls, der uns zeigte, wie nah wir Gott sind. Dadurch, dass wir eine Mädchengruppe sind, waren auch die Impulse sehr intensiv. Auch durch das familiäre Zusammenleben im Kloster fällt uns der Abschied schwer.

Wir bedanken uns für die herzliche Aufnahme und die unvergesslichen Tage!


Text: Schülerinnen Julia und Florence, Marienschule Krefeld, 11. Jahrgang
Fotos: Lehrerin Fr. Maren Lauer