Station 6 - Die Rosa Schwestern

Willkommen bei den Rosa Schwestern.

Ihren Namen haben sie aufgrund ihres auffälligen rosa Gewandes. Offiziell heißen sie „Steyler Anbetungsschwestern“ oder nochmal genauer: „Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung“. Sie gehören neben den Steyler Missionaren und den Steyler Missionsschwestern ebenfalls zur Steyler Ordensfamilie. Arnold Janssen hat sie als dritten Orden 1896 gegründet, damit sie die Mission durch ihr Gebet unterstützen.

Momentan gibt es 300 Rosa Schwestern in 22 Klöstern weltweit. Sie alle führen ein höchst ungewöhnliches Leben in der Klausur.

Klausur? Ewige Anbetung?  Was bedeutet das alles?

Klausur bedeutet so viel wie verschlossen oder abgeschieden.
Die Rosa Schwestern verlassen, falls nicht unbedingt notwendig, nie das Klostergelände. Kein kurzer Spaziergang um den Block, keine Ausflüge ins Grüne, keine Stadtbummel oder Kinobesuche. Nicht einmal Besuche bei Freunden und Familie werden unternommen. Die Schwestern leben abgeschieden, im Schweigen und im Gebet für die Welt.

Und dieses Gebet wird 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr aufrecht gehalten. Abwechselnd in Schichten auch durch die Nacht hindurch wird hier, soweit möglich, gebetet. Für die Mission, die Nöte aller Menschen und auch Anliegen, die per Mail oder Brief an sie geschickt werden.

Um sich nicht gegenseitig im Gebet und ihrer Konzentration zu stören, sprechen die Schwestern am Tag nur das Nötigste miteinander. Abends allerdings nehmen sie sich für die Gemeinschaft und den Austausch untereinander aktiv Zeit.

Auf diese Weise zu leben, ist eine bewusste Entscheidung, niemand tritt zufällig in ein Kloster ein oder landet unabsichtlich in der Klausur. Die Rosa Schwestern sind nicht eingesperrt, wie man vielleicht bei dem Anblick der Gitter meinen mag. Sie haben sich freiwillig für die Ruhe und für eine besondere Beziehung zu GOTT entschieden. Und damit ihre Berufung und Erfüllung gefunden.

Was steckt dahinter?

Was ist mir wichtig?

Den Rosa Schwestern ist das Gebet, die Ruhe und ihre Gemeinschaft extrem wichtig. So wichtig, dass sie sich aus unserer schnelllebigen Welt und all ihren Möglichkeiten zurückgezogen haben, um sich ganz darauf zu konzentrieren.

In dem Maße wie die Anbetungsschwestern dies tun, ist es für uns natürlich fast unmöglich, sich der Welt zu entziehen. Aber sich bewusst zu werden, wer oder was einem wichtig ist und sich auch Zeit und Raum dafür zu nehmen, ist sehr wohl möglich.

Doch es ist im Alltag mit all den Aufgaben und Erwartungen an einen selbst nicht ganz so einfach zu sehen, was wirklich wichtig ist oder ob es einfach nur Dinge sind, die man gerade vielleicht auch zu wichtig nimmt. Denkt man darüber nach, stellt man oftmals fest, dass es in den wenigsten Fällen tatsächlich so ist.

Vermeintlich wichtige Dinge oder Vorstellungen können, im Nachhinein und mit einem gewissen Abstand betrachtet, sich als unbedeutend herausstellen. Und andere Dinge, die wir vielleicht aufschieben oder denen wir zu wenig Beachtung schenken, können wichtiger sein, als wir im Moment vermuten.

Das herauszufinden, ist eine schwierige Aufgabe. Aber einmal gefunden, kann man den wichtigen Dingen auch bewusst mehr Raum einräumen und dadurch auch ein Stück zufriedener werden.

Impuls für Dich

Ein erfülltes Leben leben. Mit den wichtigen Dingen im Mittelpunkt. Das hört sich so einfach an, doch fällt es manchmal ganz schön schwer zu unterscheiden, was bloß im jetzigen Moment wichtig erscheint und was die wirklich wichtigen Dinge sind. Das ist für jede*n individuell und kann nicht pauschal beantwortet werden. Deshalb muss man sich immer wieder selbst fragen:

Was darf nicht in meinem Leben fehlen?

Worin zeigt sich für mich ein erfülltes und zufriedenes Leben?

Steyl Quiz :

Geht durch das Tor, rechts könnt ihr um das Kloster zur Kapelle gehen. (Bitte Stille halten)

Welche 3 Farben haben die Fenster in der Kapelle?

Antwort

nächste Station:

Geh weiter die Straße hinunter bis zum Missionshaus St. Michael.