Station 5 - Die Uhr

Diese besondere Uhr schlägt wie ein Herz im Inneren des Klosters und bestimmt den Rhythmus des Lebens. Sie ist mechanisch und wird daher täglich von einer Schwester von Hand aufgezogen. Die Uhr ist im gesamten Kloster gegenwärtig, denn sie erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einem lässt sie uns die genaue Zeit wissen, zum anderen schlägt sie alle 15 Minuten.

Aber warum so oft? Reicht nicht jede Stunde einmal?

Nein, denn sie erinnert an eine Tradition des Ordensgründers Arnold Janssen, die auch heute noch Anklang findet.

 

Das Viertelstundengebet.

 

Arnold Janssen und unseren Mitgründerinnen, Mutter Maria und Mutter Josefa, war der stetige Austausch mit GOTT sehr wichtig. Mithilfe des „Viertelstundengebetes“ sollte dieser ganz einfach ins tägliche Leben integriert werden.

Alle 15 Minuten, wenn die Uhr erklang, hielten die Schwestern in ihren Arbeiten auf dem Klostergelände inne und sprachen gemeinsam das kurze Gebet. Es sollte sie an die Gegenwart GOTTES in ihrem Leben und Tun erinnern, und dass GOTT immer an ihrer Seite ist.

Was steckt dahinter?

Das Viertelstundengebet

Original

Gott, du ewige Wahrheit,
wir glauben an Dich.

Gott, du unsere Stärke und unser Heil,
wir hoffen auf Dich.

Gott, unendliche Güte,
wir lieben Dich aus ganzem Herzen.

Du hast Dein Wort gesandt als Retter der Welt,
lass uns alle eins sein in Ihm.

Sende uns den Geist Deines Sohnes,
dass wir Deinen Namen verherrlichen.


Amen.

 

Neue Version

DU! Du bist echt, real und wahr.
darum glauben wir

DU! Du gibst uns Halt, Stärke und Mut.
darum hoffen wir

DU! Du bist unendlich, unbegreiflich und gut.
darum lieben wir

DU! Du kamst zu uns und hast alles für uns gegeben,
darum wollen wir dir folgen

Komm DU zu uns als Kraft die uns aufweckt,
damit wir dich nie vergessen

 

Amen.

Innehalten

Innehalten. Das heißt, stehen bleiben und warten. Was soll das bringen? Das Leben wartet schließlich nicht und geht stetig weiter. Können wir nach dem Innehalten überhaupt noch mithalten? Den Rückstand wieder aufholen?

Für die Schwestern ist das Innehalten jedoch keine verlorene Zeit, sondern ein existenzieller Bestandteil ihres Lebens. In dieser Unterbrechung der Arbeit, dem Alltäglichem, des Monotonen, aber auch des Freudigen, erneuern sie ihren Fokus auf GOTT in ihrem Leben und teilen bewusst diese Augenblicke mit ihm. Wenn wir ständig nur versuchen, Schritt zu halten, mit den vielen Trends, Social Media Feeds und Nachrichten, verlieren wir den Blick für uns selbst, für die kleinen Momente, für GOTTES Zeichen und seine Gegenwart.

Da hilft es, wenn eine Uhr uns aufrüttelt – unsere Gedankenstrudel stoppt – und uns daran erinnert, einmal innezuhalten. Denn genau dann haben wir die Chance, nochmal klarer und bewusster zu werden. Vielleicht legt sich der Nebel, lässt der Druck ein wenig nach und wir bekommen eine andere Sicht auf die Dinge. Uns fallen womöglich Alternativen auf, an denen wir sonst in der Schnelle vorbeigegangen wären, wir entdecken ein paar Blumen am Wegesrand oder wir nehmen uns einfach eine Pause, atmen durch und können Kraft für den weiteren Weg sammeln. 

Impuls für Dich

Im aufgewühlten Wasser kann man nicht bis zum Grund sehen. Es ist trüb, Vieles wirbelt darin herum, sodass kein Licht durchkommt. Genauso verhält es sich auch mit unseren Gedanken. Wenn zu viel durcheinander schwirrt, verlieren wir den Durchblick. In der Ruhe – im Innehalten – haben wir die Chance, sie zu ordnen und Licht hereinzulassen.

Wann habe ich Zeit innezuhalten und auf mich zu schauen?

Gibt es etwas, bei dem ich mehr Klarheit brauche?

Steyl Quiz:

Wie oft am Tag schlägt die Uhr? (24h)

Antwort

nächste Station:

Finde deinen Weg durch das Haus zum Ausgang (automatische Tür) beim Arnold-Janssen-Saal (unseren Essraum) und geh hinaus. 

Falls du den Weg nicht kennst, frag bei der Schwester an der Pforte nach.