MaZ: Welche Herausforderungen warten in Lateinamerika?

Mitte Juni fand in Mönchengladbach das MaZ Länderseminar für Lateinamerika statt. Neun Freiwillige in Vorbereitung kamen zusammen, um sich auf ihre Einsätze in Bolivien, Brasilien und Mexiko vorzubereiten. Geleitet wurde das Seminar von Mitgliedern des in:spirit Teams.

Lena (stehend) und Isabel aus dem in:spirit Team haben das Länderseminar inhaltlich gestaltet. Beide haben durch ihre eigenen MaZ Einsätze und berufliche Erfahrungen ein großes Wissen über Lateinamerika.

Gestärkt durch fünf Freiwillige der Franziskaner, einen Freiwilligen der Steyler Missionare und drei aus unserer Gruppe, die wir mit den Steyler Schwestern unterwegs sind, waren wir eine gute Gruppe, um uns gemeinsam mit unseren Einsatzländern zu beschäftigen.

Vorbereitet von Lena und Isabel aus dem in:spirit-Team, setzten wir uns in einem abwechslungsreich gestalteten Programm mit der Geschichte und den Herausforderungen Lateinamerikas auseinander. Wir recherchierten zu Politik, Wirtschaft, Sozialem, Kultur und Geschichte. Am Beispiel von Mexiko stellten wir fest, dass ein Wirtschaftswachstum des Landes nicht zwangsläufig Hand in Hand geht mit weniger Armut in der Gesellschaft.

Damit wir nicht nur Fakten lernten, haben wir den ganzen Input auch auf emotionale Weise verarbeitet; gestützt durch einen Film und Zeitungsartikels, die uns sehr nahe gingen. Das hat sehr geholfen, die Probleme wirklich als solche anzusehen, die uns alle etwas angehen. Die Einheit über „Machismo - Violencia – Resistencia“ hat uns mit Frauenbildern vor Ort vertraut gemacht und besonders die Bewegung „¡El violador eres tú!“ aus Chile hat mir das dortige Empowerment vor Augen geführt und mich beeindruckt.

Den Abend haben wir als „latina noche“ gestaltet und gemeinsam traditionelle Gerichte aus Mexiko, Brasilien und Bolivien zubereitet, um uns ein bisschen einzustimmen. Anschließend hatten wir viel Spaß beim Spieleabend, der unser gelerntes und mitgebrachtes Wissen auf die Probe stellen sollte.

In den Gebetszeiten und der Liturgie, die von Sr. Maria vorbereitet worden sind, konnten wir zur Ruhe kommen und über unsere Eindrücke nachdenken.

Abschließend hatten wir noch eine Einheit zu kultureller Aneignung gegenüber Wertschätzung, bei der es auch in unserer Gruppe zu Diskussionen kam: Ist es okay, traditionelle Kleidung zu kaufen? Und sollte man diese nach der Rückkehr tragen? Darf man bei traditionellen Tänzen oder Riten mitmachen? Oder erst nach Einladung? Und wie sieht es mit Fotografieren aus? Wir haben gemerkt, dass man nicht alles richtig machen wird und es bei diesen Fragen viele Grauzonen gibt, sodass Richtig und Falsch nicht immer voneinander zu trennen sind.

Nach den intensiven Tagen fuhren wir mit praktischen Tipps und gelernten Fakten, aber auch neuen Denkanstößen nach Hause. Und mit der Gewissheit, dass wir auf nichts vollständig vorbereitet sein werden.

Amelie

Auf Instagram gibt es auch ein Reel zum Seminar