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Wortlaut
Dreifaltiger GOTT,
wir danken dir,
dass du uns an deiner Schöpferkraft teilnehmen lässt.
Wie unser Herr Jesus Christus und seine heilige Mutter,
lass uns Gebet und Arbeit verbinden.
Segne das Werk unserer Hände und unseres Geistes
und lass uns treu erfunden werden in deiner Liebe.
Mache uns bereit, dein Lob zu künden und mitzuwirken,
dass dein Königreich zu allen Völkern komme.
Wer morgens in den Blick nimmt, was für sie*ihn den Tag über zentral sein soll, geht anders in den Tag. Zielgerichteter, fokussierter, vielleicht auch klarer, gelassener und offener, weil das Wesentliche klar ist. Diese Erfahrung steckt auch hinter dem Gebet, das in dieser Form seit vielen Jahrzehnten in Gemeinschaften der Steyler Missionsschwestern nach dem Frühstück gebetet wird.
Das Gebet fängt mit der Dankbarkeit an. Dankbarkeit dafür, dass wir kreative Menschen sind, und zwar alle, ohne Ausnahme. Dankbarkeit dafür, dass wir einfallsreich und wirksam handeln können. Es ist ein Geschenk GOTTES, das nicht irgendwann einmal grundsätzlich gemacht wurde und jetzt von Generation zu Generation weitergegeben wird, obwohl auch das schon großartig wäre.
Nein, es ist ein Geschenk, das wir in jeder Sekunde neu bekommen: GOTT gibt uns gleichsam mit jedem Atemzug Seine Schöpferkraft, Seinen Geist. Er schenkt sich darin uns selbst, und Seine Kraft wirkt in uns. Unsere Kreativität und unsere Energie sind also nicht von uns selbst produziert, sondern uns gegeben. Wir können deshalb vieles anpacken und zugleich gelassen eigene Grenzen annehmen: GOTTES Kraft ist unendlich größer als wir, sie wirkt auch in allen anderen. Mein Beitrag ist wichtig, aber das Gesamte liegt nicht in meinen, sondern in GOTTES Händen.
Die Offenheit auf GOTT hin im Alltag konkret zu leben, konnten die Jünger*innen von Jesus lernen. Auch Maria ist dafür ein Modell. An ihnen wird deutlich, dass sich Aktion und Kontemplation, Beten und Arbeiten nicht trennen lassen. Ja, es braucht Zeiten, die wir uns exklusiv für GOTT reservieren. Aber wenn unsere Kraft, Kreativität und Arbeit gottgeschenkt sind, dann ermöglichen sie auch die Verbindung zu Ihm. Beten und Arbeiten, Aktion und Kontemplation bilden eine innere Einheit, was uns oft erst in stillen Zeiten, manchmal aber auch im größten Trubel bewusst wird.
Bei der Arbeit stehen körperliche und geistige Tätigkeiten nebeneinander und sind gleich wertvoll. Weil wir ganzheitliche Menschen sind, kommt uns eine Mischung beider Formen am meisten entgegen. Dazu kommt, dass Kopf und Hand das Herz brauchen: Deshalb zählt bei der Arbeit nicht nur und nicht einmal in erster Linie das Ergebnis. Viel wichtiger ist es, den Grund und das Ziel, also den Sinn des eigenen Tuns zu erkennen. GOTT in Seiner Liebe schenkt uns unser Potenzial, und es zeigt sich erst vollständig, wenn wir in unserem Arbeiten GOTTES Liebe realisieren. Dann wird auch das Engagement vielversprechend sein, für jede*n selbst und alle(s) im Umfeld. Einfach „machen“ lässt sich das nicht, GOTTES Liebe wahrzunehmen und im eigenen Leben wirksam werden zu lassen. Aber mit GOTTES Hilfe und Segen wird sich nach und nach das, was in uns angelegt ist, entfalten können.
An jedem einzelnen Tag braucht es deshalb unsere Bereitschaft, sich auf GOTT auszurichten und Ihn im eigenen Leben groß sein zu lassen. Dann können wir die gute Nachricht Jesu durch unser Leben ins Heute übersetzen. Dann können wir mitwirken, dass GOTTES Verheißung Wirklichkeit wird: dass alle Menschen und die ganze Erde in Frieden sein können, verbunden mit GOTT und untereinander.
Gott,
deine Kreativität
hast du in uns hineingelegt.
Danke,
dass du uns so nahe bist
dass du in uns und durch uns erfahrbar wirst.
In Jesus hast du uns den Weg zum Leben gezeigt.
In seinem Geist
wollen wir heute den Tag gestalten.
Segne, was wir tun
mit Kopf, Hand und Herz:
deine Liebe trägt alles und prägt alles.
Schenke uns die Bereitschaft
dich in unserem Leben groß sein zu lassen
und mitzuwirken
dass sich für alle Menschen und die ganze Erde
deine Verheißung erfüllt.
Sr. Christine Müller