Gute Alternativen prüfen

Wer eine Entscheidung zu treffen hat, wählt zwischen guten Optionen: Niemand trifft absichtlich eine Entscheidung, die negative Konsequenzen für das eigene Leben hat. Und einem Anderen bewusst Schlechtes zuzufügen, was ethisch nicht vertretbar ist, ist auch keine Option.


Bei einer Entscheidung geht es deshalb immer um die Frage ►

Vor dem Prüfen der Alternativen kann es hilfreich sein, innerlich bewusst einen Schritt zurückzutreten. Wenn ich schon im Vorfeld stark zu einer Variante tendiere, begegne ich anderen Alternativen voreingenommen und nicht mehr wirklich frei. 

Ich sollte loslassen, etwas zu sehr zu wollen.

Denn meine innere Freiheit ist die Voraussetzung für den nächsten Schritt.

Ich verschaffe mir einen Überblick über mögliche Alternativen, indem ich jeweils alle Pros und Contras aufschreibe.

So habe ich die Grundlage vor Augen und kann dann schauen, wie es mir mit der jeweiligen Variante geht.

 

 

Beim ersten Schritt der Entscheidungsfindung stand im Vordergrund wahrzunehmen, was einen bewegt und was dadurch innerlich ausgelöst wird, ohne es zu bewerten. Jetzt gilt es darauf zu achten, wo die inneren Bewegungen einen hinführen: Was macht die jeweilige Alternative mit mir? Dann können Unterschiede deutlich werden.

 

Schenkt mir die Alternative inneren Frieden, fühle ich mich damit frei und zufrieden – führt sie mich dahin, dass ich als froher, liebevoller Menschen leben kann?

 

Oder spüre ich, dass es mich blockiert, dass es mich unzufrieden oder bitter macht, erschöpft oder resignativ stimmt?

 

►Das gilt besonders langfristig:
Manchmal fühlt sich anfangs etwas positiv an und stimmt mich froh, nach einer Weile aber wird deutlich, dass "irgendetwas nicht passt" und negative Folgen eintreten.

Um deutlicher zu merken, wie es mir mit den verschiedenen Alternativen geht, gibt es einen praktischen Übungstipp: „mit den Alternativen leben“.

Wer sich auf diese Weise auf Entscheidungssuche begibt, bezieht die ganze eigene Lebensrealität ein: die äußeren und sachlichen Bedingungen, die Emotionen, Werte usw.
Auf dieser Basis lässt sich eine gute Entscheidung treffen.


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Unterscheidung der Geister

Ignatius von Loyola nennt diesen Schritt im Entscheidungsfindungsprozess „Unterscheidung der Geister“.
Er ist sicher: Leben kann nur gelingen, wenn es mit Gottes Willen zusammenklingt. Deshalb soll der Mensch suchen, was von Gott bzw. vom „guten Geist“ kommt und sich nicht vom „bösen Geist“ leiten lassen. Erkennbar ist dieser jeweils an den positiven oder negativen Auswirkungen (siehe Text) im Menschen.

Das Leben von Jesus von Nazareth ist für Ignatius der Maßstab um zu merken, was zu GOTT hin und damit zu einem gelungenen Leben oder eben von GOTT wegführt. Deshalb empfiehlt er auch, immer wieder ausgehend vom Evangelium auf die eigene Situation zu schauen. Wie das gehen kann, findest du hier.