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Dieses Gebet hat Arnold Janssen geschrieben, der Gründer der Steyler Ordensfamilie. Sein Leben und seine Berufung hat er ganz der Mission gewidmet: Er wollte Menschen erreichen mit der frohen Botschaft von der Befreiung, vom Leben in Fülle und von GOTTES Liebe. Dafür hat er seine ganze Kraft eingesetzt, aber auch immer wieder gemerkt: Ich bin es nicht, der das alles schaffen kann. Er vertraute auf das „Licht des Wortes“ und den „Geist der Gnade“.
Die Heilige Geistkraft ist für ihn die Bewegung in allem Lebendigen: nicht nur sein eigenes Leben, seine Berufung, sondern auch die ganze Welt wird erst lebendig durch diese besondere Kraft. Ohne sie entsteht nichts, wächst nichts und bleibt nichts lebendig. „Geist der Gnade“ nennt er diese Kraft, weil sie unverdient und unverfügbar ist und bleibt. Man kann sie nicht machen, sondern nur empfangen; nicht herbeizaubern, nur ersehnen; nicht festhalten, nur glauben.
Das Wort GOTTES wirkt mit dieser Geistkraft im Einklang. Es ist nicht nur Buchstabe und Zeichen, sondern lebenspraktische Hilfe, tägliche Motivation, Orientierung und Herausforderung. Im Gebet drückt Arnold Janssen diese Wirkung des Wortes in einem Bild aus: Das Wort ist wie Licht, das im Leben der Einzelnen und der ganzen Welt leuchten kann und will. Wie kann das Wort eine solche Reichweite bis in die kleinsten Teilchen der Welt und in den letzten Winkel all dessen, was Menschsein ausmacht, erlangen? In Jesus wird GOTTES Wort Mensch. „Ich bin das Licht der Welt“, sagt Jesus. „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12). Diesem Licht vertraut Arnold Janssen sein Gebet an, denn er glaubt: Es schenkt Leben.
Diese beiden Kräfte GOTTES ruft Arnold an, weil er seine Mission von mächtigen Gegenspielern bedroht sieht: der „Finsternis der Sünde“ und der „Nacht des Unglaubens“. Doch was hat es mit diesen beiden Bedrohungen auf sich? Es sind echte Beziehungskiller. „Sünde“ heißt, fern zu sein von GOTT und von meinen Nächsten. Durch Haltungen, Denken und Handeln kann sich ein Mensch so von anderen und von GOTT entfernen. Und dann ist da die Beziehung zum Leben und zu allem, wofür es sich lohnt, zu leben. Wer ohne Glauben lebt, der ist, so das Bild, das Arnold hier verwendet, in einer tiefen Finsternis, die das Leben schwer und trostlos macht. Ziel von Arnolds Mission ist es, Menschen den Weg zum Glauben und damit zu einem hellen, erfüllten Leben in gelingenden Beziehungen – zu sich, den Nächsten, dem Leben und GOTT – zu zeigen.
In diesem Bemühen ist sich Arnold einer Sache gewiss: der Liebe GOTTES, ohne die nichts geht. Und diese Liebe ist nicht abstrakt und fern, irgendwie schwebend, sondern in Jesus ist GOTTES Liebe Mensch geworden, das heißt auch: Herz geworden! Und so ist sie ganz drin: in der Welt, in jedem Menschen, in jedem Herzen. Dass alle Menschen das glauben können, dass in ihrem Herzen das Herz Jesu und die Liebe GOTTES schlagen, das ist Arnolds großer Wunsch und Antrieb. Gleichzeitig wird Arnolds Mission erst dadurch möglich, dass er weiß: GOTT ist schon da, in jedem Menschen.
Die Grabstätte von Arnold Janssen in der Kirche St. Michael in Steyl befindet sich unter einem großen, bunt gestalteten Fenster. Der Hintergrund ist aus dunkelblauen Steinen zusammengesetzt, in die von oben zwei große leuchtende Stränge hineinragen: ein roter und ein gelber. Dieses Gebet von Arnold Janssen ist im Fensterbild dargestellt: Das „Licht des Wortes“ und der „Geist der Gnade“ greifen als Hände oder Feuerzungen GOTTES in das Dunkel und tauchen so den ganzen Raum – auch den*die Betrachter*in – in Licht und Farben.